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Diese, wenn auch inzwischen leider sehr verfallene Mühle, ist ein Stück Zeitgeschichte in Stein. Aber warum unten Sandstein und oben Ziegelstein? 1810 begann der wohlhabende Landwirt und Ziegeleibesitzer Lambert Tigler mit dem Bau der Mühle und nutzte dafür Sandsteinquader aus dem Steinbruch an der östlichen Seite des Isterberges. Hatte bislang dem Bentheimer Grafen das alleinige Recht zur Nutzung von Wind und Wasser zugestanden, wehte nun unter französischer Herrschaft ein anderer Wind. Der ehemalige Landesherr hatte keine Befugnis mehr, seinem einstigen Untertan den Bau der Mühle zu verwehren. Da der Graf sich jedoch als Eigentümer des Steinbruchs betrachtete, untersagte er den weiteren Steinabbau und versuchte so, die Fertigstellung zu verhindern. Doch der selbstbewusste Tigler ließ sich nicht beirren und vollendete das Bauwerk mit Backsteinen aus der eigenen Ziegelei. Drei Mahlgänge, zwei für Mehl und einer für Graupen und Haferflocken wurden durch den Wind, der über den Bergkamm fegte, in Gang gesetzt und ersparte den Wengseler und Neerlager Bauern viele Jahrzehnte weite Wege. Bis 1925 drehten sich die Flügel durch Windkraft, dann wurde zur Unterstützung ein Benzinmotor eingebaut. Mit dem zunehmenden Aufkommen von Elektromühlen wurde die Mühle immer weniger rentabel und musste 1942/43 geschlossen werden. Seit nunmehr 70 Jahren ist sie dem Verfall Preis gegeben. Die imposanten Flügel fehlen schon lange und auch am Backsteinmauerwerk nagt der Zahn der Zeit. |
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